Vorsicht Fake-Pop-ups –
so schützt du dich vor Betrug
06.09.2024 09:03 | Linda Schenker
Pop-up-Fenster sind ein gern genutztes Tool, um auf einer Website besondere Angebot hervorzuheben, zum Kontakt aufzufordern oder über kommende Events zu informieren. Allerdings werden sie in Form von Fake-Pop-ups auch als Instrument für Betrug genutzt. In diesem Beitrag erfährst du, welche Arten von Pop-up-Kriminalität es gibt, wie du diese in der Praxis erkennst und wie du dich schützen kannst. Ausserdem zeigen wir dir, wie du die selbst öffnenden Fenster im Safari-Browser blockierst.
Arten von Pop-up-Betrug
Fake-Pop-ups können Systemmeldungen ähneln. (Foto: freepik.com)
Fake-Pop-ups tauchen beim Surfen durch das Web auf oder stammen scheinbar direkt von einem Programm auf deinem Gerät. Letzteres kann besonders verunsichern. Doch dahinter steckt eine zuvor unabsichtlich heruntergeladene Software, auch Adware oder Malware genannt, die durch das Anklicken von zum Beispiel infizierten Werbebannern oder einem Link in einer E-Mail auf deinem Rechner installiert wurden. Daraus resultieren dann unterschiedliche Maschen, mit denen Kriminelle versuchen, Daten oder Geld von dir zu stehlen. Die folgenden Strategien sind bekannt.
Falsche Viruswarnungen
Pop-ups, die auf Viren hinweisen, sehen oft aus wie legitime Warnungen deines Betriebssystems oder deiner Antivirensoftware. Sie behaupten, dass dein Computer mit einem Virus infiziert ist und bieten einen Link zu einer angeblichen Lösung an. Klickst du auf diesen Link, wird dir angeboten, Software herunterzuladen, wobei es sich in Wirklichkeit um Malware handelt.
Gefälschte Update-Benachrichtigungen
Ein weiteres häufiges Szenario sind Pop-ups, die vorgeben, ein wichtiges Software-Update anzubieten. Diese Pop-ups erscheinen oft in einer grafischen Darstellung, die deiner genutzten Software täuschend ähnlich sieht. Beim Klick auf diese Pop-ups wird dann Malware auf deinen Computer heruntergeladen und installiert.
Gewinnspiel- und Umfrage-Pop-ups
Diese Art von Pop-up verspricht dir Gewinne oder Belohnungen, wenn du an einer Umfrage teilnimmst oder deine Kontaktdaten eingibst. In Wahrheit sammeln Betrüger so deine persönlichen Informationen, die sie später für Phishing-Angriffe oder Identitätsdiebstahl nutzen können.
Technischer Support-Betrug
Pop-ups, die dich darüber informieren, dass es ein Problem mit deinem Computer gibt und du sofort eine angegebene Telefonnummer anrufen sollst, sind ebenfalls weit verbreitet. Am anderen Ende der Leitung wartet dann ein angeblicher Support-Mitarbeiter, der versucht, dich dazu zu bringen, Geld zu zahlen oder Software herunterzuladen, die deinen Computer schädigt.
Hinweis: Vermutest oder identifizierst du ein Fake-Pop-up, interagiere nicht
direkt damit! Befolge stattdessen die Schritte
im kommenden Abschnitt.
Identifizierung von Fake-Pop-up Fenstern
Wenn du weisst, worauf du achten solltest, kannst du Fake-Pop-ups meistens gut identifizieren. Durch ihre Konzeption und Gestaltung sollst du dazu verleitet werden, einen Button zu klicken oder eine Telefonnummer anzurufen. Sei also vorsichtig beim Auftauchen folgender Merkmale:
- Unlogische Satzstellungen, Schreibfehler und schlechte Bilder
- Browser wechselt in Vollbild-Modus und du kannst nur das Pop-up anklicken
- Das Pop-up lässt sich nicht schliessen
- Vergleiche im Zweifelsfall Pop-ups mit echten Systembenachrichtigungen
- Merkwürdige Warnungen vor Datendiebstahl oder gefundener Schadsoftware
- Errormeldungen mit Warnungen vor «unautorisiertem Zugriff»
Häufig sind Buttons zum Verkleinern oder zum Schliessen des Pop-ups nicht echt. Wenn du darauf klickst, reagierst du mit dem Pop-up und das kann zum Erfolg des Betrugs führen.
Richtig reagieren und Fake-Pop-ups entfernen
Fake-Pop-ups können Systemmeldungen ähneln. (Foto: freepik.com)
Wenn du ein Fake-Pop-up erkannt hast, schliesse deinen Browser. Falls ein Pop-up deinen Browser blockiert oder dieser sich im Vollbild-Modus befindet, rufe den Task-Manager auf. Bei Mac hältst du dazu die Tastenkombination [command] + [option] + [esc] gedrückt. Dann wählst du deinen Browser und klickst auf «sofort beenden».
Deinen Mac auf Malware prüfen
Liste der Programme prüfen
Prüfe deinen Mac dann auf Malware, indem du folgende Schritte unternimmst:
- Rufe den «Finder» auf und wähle «Programme»
- Gehe die Liste durch und lösche, was verdächtig aussieht
- Leere dann den Papierkorb
Downloads untersuchen
Als Nächstes rufst du deinen Download-Ordner auf und prüfst auch dort, ob du etwas findest, das du nicht kennst. Untersuche unbekannte Datensicherungen oder Programme, indem du mit der rechten Maustaste darauf klickst und «Informationen» wählst. Lösche, was du nicht kennst oder was du als gefährlich einstufst. Leere auch danach den Papierkorb.
Anmeldeobjekte prüfen
Prüfe anschliessend in den Anmeldeobjekten, ob sich dort verdächtige Anwendungen befinden. Um diese zu identifizieren und zu entfernen, gehe wie folgt vor:
- Rufe die «Systemeinstellungen» auf, gehe zu «Allgemein» und dann zu «Anmeldeobjekte»
- Wähle in der Liste der Objekte die Anwendung an, die du nicht kennst
- Klicke auf das Minus, um das Objekt zu entfernen
Malware vom Mac entfernen
Um Malware vom Mac zu entfernen, solltest du in den abgesicherten Modus wechseln. Prüfe dafür zuerst, was für einen Mac du hast, indem du auf den Apfel klickst und «Über diesen Mac» wählst. Unter dem Modell-Namen siehst du nun entweder «Chip» und die Version des Chips für einen Mac mit Apple Chip. Oder du siehst «Prozessor», was auf einen Intel-basierten Mac hinweist.
Vorgehen für sicheren Start eines Intel-basierten Mac:
- Halte die Umschalttaste (⇧) gedrückt, während du einen Neustart durchgeführt oder deinen Mac einschaltest.
- Beim Erscheinen des Anmeldefensters, gibst du deine Anmeldedaten ein.
- Oben rechts solltest du den Hinweis «Sicheren Systemstart» sehen.
Vorgehen für Mac mit Apple Chip, um in den sicheren Modus zu wechseln:
- Fahre deinen Mac herunter und halte dann die Einschalttaste zehn Sekunden lang gedrückt.
- Sobald das Fenster mit den Startoptionen erscheint, lässt du die Einschalttaste los und wählst anschliessend ein Startvolumen aus.
- Drücke und halte die Umschalttaste und klicke auf «Im gesicherten Modus fortfahren».
Danach wird dein Mac automatisch neu gestartet. Bei der Anzeige des Anmeldefensters solltest du den Hinweis «Sicherer Systemstart» in der Menüleiste sehen.
Überprüfen des sicheren Modus
Wenn du nicht sicher bist, überprüfe wie folgt, ob sich dein Mac im sicheren Modus befindet:
- Gehe zu «Einstellungen», dann zu «Allgemein» und weiter zu «Systembericht»
- Unter dem Menüpunkt «Software» sollte «Startmodus: Sicher» stehen
Untersuche dein MacBook bei Verdacht gründlich auf unbekannte Apps, Files und Programme. (Foto: Ales Nesetril / unsplash)
Programme zum Entfernen von schädlicher Software auf dem Mac
Im App Store findest du verschiedene Programme zur Entfernung von Malware, Spyware, Adware oder anderer Schadsoftware. Falls du bereits ein Antiviren-Programm auf deinem Mac hast, empfiehlt es sich, für den aktuellen Scan ein On-Demand-Scanner aus vertrauenswürdiger Quelle herunterzuladen. Es kann nämlich sein, dass dein aktuelles Programm die Malware nicht erkennt. Führe nach dem Download die neue Software direkt aus.
Prävention und Schutz vor Pop-up-Betrug
Bleibe aufmerksam und kritisch, wenn ein verdächtiges Pop-up erscheint. (Foto: Wes Hicks / unsplash)
1. Pop-up-Blocker verwenden
Die meisten modernen Browser haben integrierte Pop-up-Blocker, die verhindern, dass Pop-ups überhaupt erst erscheinen. Aktiviere diese Funktion in deinen Browser-Einstellungen, um dich vor den meisten Betrugsversuchen zu schützen.
2. Antivirensoftware installieren
Eine zuverlässige Antivirensoftware kann schädliche Pop-ups erkennen und blockieren, bevor sie Schaden anrichten. Halte deine Antivirensoftware immer auf dem neuesten Stand, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
4. Regelmässige Updates
Halten deinen Browser und dein Betriebssystem stets auf dem neuesten Stand. Sicherheitsupdates schliessen bekannte Schwachstellen, die von Kriminellen ausgenutzt werden.
5. Apps nur vom App-Store laden
Alle sich im App Store befindlichen Programme werden von Apple identifiziert und verifiziert. Jede App wird sorgfältig geprüft, bevor sie zugelassen wird. Zusätzlich überprüft macOS eine App, bevor sie erstmals geöffnet wird, ob zwischen der Zulassung und dem Download Modifikationen vorgenommen wurden.
3. Skeptisch bleiben
Sei immer vorsichtig, wenn du auf Pop-ups stösst, die dich zu schnellem Handeln auffordern oder dir unglaubliche Angebote machen. Interagiere nicht mit solchen Fenstern und besuche insbesondere keine Links, die sie enthalten.
Pop-ups im Safari-Browser blockieren
Wenn du Safari verwendest, kannst du Pop-ups ganz einfach blockieren:
- Öffne Safari und gehe zu den «Einstellungen».
- Wähle den Tab «Sicherheit».
- Aktiviere die Option «Pop-up-Fenster blockieren».
Mit diesen Tipps bist du gut gewappnet, um sicher im Internet zu surfen und dich vor den Gefahren von Pop-up-Betrug zu schützen. Bleib wachsam und über aktuelle Bedrohungen informiert, um dich und deine Geräte zu schützen.
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