Third-Party-Cookies – warum sie
interessant sind für dich
08.05.2024 9:46 | Linda Schenker
Vielleicht hast du dich beim Aufpoppen eines Cookie-Banners schon einmal gefragt, was eigentlich genau dahintersteckt. Um das wichtigste vorwegzunehmen – der Hinweis bezieht sich auf kleine Dateien, die auf deinem Device gespeichert werden, wenn du eine Website benutzt. Es gilt dabei zwischen essenziellen und nicht-essenziellen First-Party-Cookies sowie Third-Party-Cookies zu unterscheiden. Wir klären dich darüber auf, welche Aufgaben diese erfüllen, warum sie datenschutzrelevant sind und weshalb über die Abschaffung von Drittanbieter-Cookies diskutiert wird.
Cookies – Gut zu wissen
Cookies haben verschiedene Gesichter. (Foto: Daisy Anderson / pexels)
Wo liegt der Ursprung von Cookies?
Ursprünglich wurden Cookies dafür benutzt, zu speichern, was du im Warenkorb eines Shops abgelegt hattest. Denn zu Beginn der Online-Shopping-Ära wurde der Inhalt von Warenkörben auf der Website des Betreibers gespeichert, was viel Speicherplatz in Anspruch nahm. Dieser konnte entlastet werden, durch den Einsatz von Cookies und dementsprechend der Verlagerung des Speichers auf das Device des Einkaufenden.
Was sind First-Party-Cookies?
Websites, die du besuchst, generieren eine einzigartige Nutzer-ID für dich und speichern kleine Files in Form von Cookies auf deinem Gerät. Diese Aktionen helfen dabei, dein Surf-Erlebnis zu personalisieren, indem sie sich zum Beispiel deine Spracheinstellungen, deine Login-Daten oder den Inhalt deines Warenkorbs merken. Praktisch ist das, wenn du bei einem Account zum Beispiel in einem Online-Shop eingeloggt bleiben willst. Schliesst du den Browser oder schaltest deinen Rechner aus, brauchst du dich bei erneutem Öffnen der Website nicht jedes Mal wieder anzumelden. Zudem erkennt die Website, wie oft du zurückkommst.
Was sind Third-Party-Cookies?
Third-Party-Cookies sind Cookies von Drittanbietern, die Inhalte auf der besuchten Website einbetten. Durch ihre Speicherung auf deinem Device, werden deine Aktivitäten plattformübergreifend, also über verschiedene Websites hinweg, verfolgt. Dies nennt sich auch Tracking. Besuchst du beispielsweise die Website einer Newsseite, werden im Hintergrund Verbindungen zu Plattformen von Werbetreibenden hergestellt, die dann auch über deine Daten beziehungsweise dein Nutzerverhalten verfügen. Dies geschieht, ohne dass du deren Website besucht hast und ohne dies kontrollieren zu können.
Wie sind Cookies gesetzlich geregelt?
Vor dem letzten Update des Schweizer Datenschutzgesetzes (DSG) war es für Unternehmen, die ihre Waren und Dienstleistungen nur in der Schweiz anbieten, gesetzlich nicht vorgeschrieben, die Einwilligung für Cookies einzuholen. Lediglich in der Datenschutzerklärung musste aufgeführt sein, wie personenbezogene Daten genutzt werden. Mit dem neuen Datenschutzgesetz (revDSG), das im September 2023 in Kraft trat, lehnt sich die Regelung für die Schweiz stark an die Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) an.
Das Thema der gesetzlichen Regelung von Cookies ist komplex. Grundsätzlich können Website-Betreibende davon ausgehen, dass sie korrekt handeln, wenn sie folgende Regeln beachten. Für dich als User oder Userin ist es gut zu wissen, welche Cookies dein Erlebnis im Web verbessern und welche dein Verhalten analysieren ohne direkten Nutzen für dich.
- First-Party-Cookies, die für das grundlegende Funktionieren einer Website notwendig sind – wie etwa solche, die Login-Daten speichern oder Warenkörbe in Online-Shops verwalten –, können ohne explizite Zustimmung der Nutzenden gesetzt werden, da sie als essenziell für die Bereitstellung der angeforderten Dienste angesehen werden.
- Eine Zustimmung ist einzuholen für nicht-essenzielle Cookies, egal ob First- oder Third-Party, wie solche, die für Analyse-, Werbe- oder Tracking-Zwecke verwendet werden.
Was hinter der Abschaffung von Third-Party-Cookies steckt
Viele Online-Shops nutzen Third-Party-Cookies. (Foto: Andrea Piacquardio / pexels)
Datenschutzbedenken haben die Diskussion um Third-Party-Cookies schon lange angeheizt. Kritiker:innen bemängeln vor allem, dass diese Cookies zu detaillierte Profile von Nutzenden erstellen können.
Die Rolle von Google
Google Chrome ist der meistgenutzte Browser weltweit. Und da die Verwendung von Third-Party-Cookies immer wieder in der Kritik stand, nahm sich Google vor, diese bis Ende 2024 für den Chrome-Browser abzuschaffen. Einerseits sollte dies zu mehr Datenschutz und Sicherheit führen. Andererseits könnten sich Websites und Online-Dienste verändern, da viele davon abhängen, durch gezielte Werbung Einnahmen zu generieren.
Die Zukunft ohne Third-Party-Cookies
Als Alternative zu Third-Party-Cookies stellt Google die Privacy Sandbox vor. Diese Initiative zielt darauf ab, Werbetreibenden die Möglichkeit zu geben, ihre Zielgruppen zu erreichen, ohne dabei die Privatsphäre der Nutzenden zu gefährden.
Wie funktioniert die Privacy Sandbox?
Die Privacy Sandbox soll eine Reihe von Tools bereitstellen, mit denen Werbung personalisiert werden kann. Gleichzeitig will sie die Wirksamkeit von Anzeigen messen, ohne dabei einzelne Nutzende direkt zu verfolgen. Es geht dabei also mehr um Gruppentrends als um individuelles Tracking.
Das Internet neu erleben
Die Abschaffung von Third-Party-Cookies könnte ein Wendepunkt für das Internet sein. Einerseits verabschiedet sich eine Technologie, die oft als invasiv kritisiert wurde. Andererseits erwartet Website-Betreibende Neuland, das noch viele Fragen offen lässt. Wie sich die Privacy Sandbox und weitere Alternativen in der Praxis bewähren, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher – die Art und Weise, wie du das Web erlebst, wird sich verändern.
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