Stromverbrauch einschätzen
und Energie sparen im Homeoffice
19.10.2022 6:11 | Linda Schenker
Im Gemeinschaftsbüro teilen sich mehrere Personen einen Raum und somit die Heizung, das Licht und verschiedene Geräte. Im Homeoffice dagegen sind Arbeitende allein für ihren Stromverbrauch verantwortlich. Wir klären auf, wie sich dieser in Kilowattstunden berechnen lässt und warum eine genaue Prognose der Kosten für einen einzelnen Haushalt schwierig ist. Lerne ausserdem, wie viel Spesen üblich sind für die Arbeit zu Hause und wie du Energie sparen kannst in deinem Büro daheim.
Stromverbrauch berechnen in Kilowattstunden
Im Vergleich zu einer Küchenmaschine verbraucht ein MacBook wenig Strom. (Foto: Jason Leung / unsplash)
Die Leistung eines elektrischen Geräts wird in Watt gemessen. Multiplizierst du dies mit der Dauer der Gerätenutzung, ergibt sich ein Wert in Wattstunden (Wh). Diesen teilst du wiederum durch 1000, woraus der Wert in Kilowattstunden (kWh) resultiert. Ein Rechenbeispiel:
⇒ Küchenmaschine, Leistung 1000 Watt
⇒ Verbrauch pro Stunde: 1000 Wattstunden (Wh) = 1 Kilowattstunde (kWh)
Im Vergleich dazu verbraucht ein MacBook Pro mit M1 Chip von 2021 (erfahre mehr über die M1 und M2 Prozessoren im Beitrag) bei voller Leistung und einer Displayhelligkeit von 50 Prozent gerade mal 110 Watt.
Durchschnittlicher Stromverbrauch im Haushalt
Ein Drittel des landesweiten Stromverbrauchs fällt in den Haushalten an. Dies zeigt, dass Privatpersonen einen erheblichen Einfluss nehmen können auf den Energiekonsum. Denn wo viel verwendet wird, kann in der Regel auch wesentlich eingespart werden. Damit du deinen Verbrauch einschätzen kannst, hilft dir folgende Tabelle:
Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Haushalts in der Schweiz. (Quelle: WWZ)
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 21,2 Rappen pro Kilowattstunde, ergeben sich folgende Kosten pro Jahr beispielsweise für einen Haushalt mit zwei Personen im Einfamilienhaus:
⇒ 3550 kWh x 21.2 Rappen : 100 = 752.60 Franken
Dieses Beispiel soll dir ein Gefühl geben zu deinen Ausgaben für Strom. Durch die Veränderung der Strompreise auf dem Markt und deinen effektiven Verbrauch schwanken diese Kosten natürlich. Den ganz genauen Betrag zu berechnen für die Stromkosten im Homeoffice ist kaum möglich beziehungsweise mit grossem Aufwand verbunden, der sich nicht lohnt.
Spesen für Homeoffice aufgrund des Stromverbrauchs
Das Schweizer Obligationenrecht schreibt vor, dass Arbeitgebende den Arbeitnehmenden alle durch die Arbeit entstehenden Auslagen erstatten müssen. Dazu gehören neben einem Anteil der Internetnutzung, Einsatz privater Geräte und Material sowie Büromöbel und Wohnfläche somit auch der Stromverbrauch im Homeoffice. Da die genaue Berechnung praktisch unmöglich ist, sind Spesen zwischen 200 und 1000 Franken pro Jahr für die Ausführung des Berufs in den eigenen vier Wänden üblich.
Tipps zum Energie sparen im Homeoffice
LED Leuchten weisen einen viel geringeren Stromverbrauch als Glühbirnen auf. (Foto: Burak The Weekender / pexels)
Im Vergleich zu Haushaltsgeräten oder Gefrierschränken verursachen Bürogeräte einen kleinen Anteil am Stromverbrauch. Dennoch ist Energie sparen im Homeoffice möglich und mit wenig Aufwand umzusetzen. Gerade beim Licht und bei der Heizung kannst du viel Einfluss nehmen. Mit diesen Tipps gelingt dir eine Reduktion des Stromverbrauchs bei der Arbeit daheim:
1. LED statt Glühbirnen
Werden bestehende Lampen mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet oder durch LED-Leuchten ersetzt, kann einiges an Strom eingespart werden. LED sind zwar in der Anschaffung teurer, doch da sie viel weniger Energie brauchen und eine weitaus längere Lebensdauer aufweisen, lohnt sich der höhere Preis allemal. Am besten ist es jedoch, mit Tageslicht statt künstlichem Licht zu arbeiten.
2. Alle Geräte an einer Steckerleiste
Monitor, Drucker, Router, Rechner und Co. hängen oft an derselben Steckdose. Um alle Geräte schnell komplett auszuschalten, können sie durch eine Steckerleiste mit Schalter am Stromnetz angeschlossen werden. Denn der Standby-Modus verbraucht zwar weniger Energie, doch auch diese summiert sich mit der Zeit.
3. Arbeitsgerät entsprechend der Nutzung anschaffen
Braucht es wirklich den Mac Studio M1 Max 10 Core oder reicht ein iMac mit 2.3 GHz Dual Core i5? Je leistungsfähiger ein Gerät ist, desto höher fällt der Energieverbrauch aus. Es macht also Sinn, wenn du die Technik deiner Arbeit entsprechend wählst und beispielsweise auf unnötig viel Grafikleistung verzichtest.
4. Angemessene Raumtemperatur
Wird die Heizung nur um ein Grad reduziert, bewirkt das eine durchschnittliche Energieeinsparung von sechs Prozent. Wenn du also im Winter mit Pullover statt T-Shirt arbeitest, kannst du deine Stromspar-Bilanz verbessern.
5. Nur verwendete Programme sind geöffnet
Je mehr Arbeitsspeicher dein Rechner beansprucht, desto mehr Energie verbraucht er. Schliesse also alle Programme, die du zur Erledigung deiner Aufgaben gerade nicht brauchst. Ein schöner Nebeneffekt davon ist, dass du dich besser aufs Wesentliche konzentrieren kannst.
6. Arbeiten ohne Internet erledigen
Nutzt du Desktop Programme, die ohne Internetverbindung funktionieren, kannst du auch offline arbeiten. Dadurch sparst du Energie und ganz nebenbei steigt deine Produktivität, da dich eingehende Nachrichten nicht stören können. Schon aus einer kleinen Änderung deiner Gewohnheiten resultiert, auf das Jahr gerechnet, eine erhebliche Einsparung. Probiere es einfach mal aus und schone damit Ressourcen sowie dein Portemonnaie.
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