Spracherkennung und digitales Diktieren
in der Medizin – Interview mit Andi Koch 

15.07.2024 13:42 | Linda Schenker

Ein Mensch kann ungefähr siebenmal schneller sprechen als schreiben. Durch die Nutzung von Software für Spracherkennung und digitales Diktieren wird somit wertvolle Zeit gespart. Gerade für medizinisches Fachpersonal spielt Effizienz eine entscheidende Rolle. Deshalb bietet DQ Solutions in Zusammenarbeit mit Voicepoint die fortschrittliche Lösung DQ Medical Dictation an, die speziell auf die Bedürfnisse des Gesundheitswesens zugeschnitten ist. Im Interview gibt Health Solutions Manager Andi Koch Insights preis über die Vorteile, Implementierung und Anwendungen dieser spannenden Technologien.

Interview zur Diktiersoftware für Ärzte mit Andi Koch

Andi, kannst du kurz zusammenfassen, was man unter digitalem Diktieren und Spracherkennung versteht? 

Mittels der etablierten Spracherkennung von Dragon Medical One wird das gesprochene Wort von der Software erfasst und transkribiert. Dazu verfügt das Programm über spezifisches Fachvokabular, das für das Gesundheitswesen hinterlegt wurde und das für die Patientinnen- und Patienten-Berichte benötigt wird. Statt dass ein Arztbericht von Hand getippt oder vom Diktiergerät manuell transkribiert wird, übernimmt die Software diese Arbeit direkt.

 

Welche Vorteile bietet digitales Diktieren, insbesondere im medizinischen Bereich? Verrätst du uns dein bestes Verkaufsargument?

Es ist hauptsächlich die Zeitersparnis. Das medizinische Fachpersonal kann viel effizienter eingesetzt werden und muss nicht mehr zeitaufwändig die Berichte «abtöggeln». 

 

Wie siehst du den Stand der Technologien zur Spracherkennung? Sind die Texte präzise genug, damit Fachpersonen die Nachbearbeitung sogar auslagern könnten?

Spracherkennung gibt es mittlerweile schon viele Jahre. Was früher noch sehr holprig war, ist mittlerweile zu einem Standard geworden, gerade auch mit Sprachassistenten wie Siri. Dragon Medical One geht jedoch noch einige Schritte weiter. Nicht nur die präzise Spracherkennung und das Fachvokabular sind ein grosser Vorteil, auch beinhaltet die Software ein Machine Learning, das vom Sprecher lernt und diesen immer besser und genauer versteht. Eine Nachbearbeitung wird dadurch obsolet. 

Health Solution Manager Andi Koch

Andi Koch kennt sich aus mit den Bedürfnissen von medizinischen Fachpersonen. (Foto: DQ Solutions)

Inwiefern unterscheiden sich die Lösungen Dragon Medical One von Nuance und Helium sowie Spark von Voicepoint? Oder anders gefragt: wie arbeiten diese zusammen?

Es ist vielmehr ein Zusammenspiel der unterschiedlichen Module. Dragon Medical One (DMO) ist die Spracherkennungssoftware, die als Cloud-Dienst genutzt wird (inklusive Wartung und Monitoring). Da aber DMO eine Software ausschliesslich für Windows ist, stellt Helium das Bindeglied zu Mac her. Somit kann die Lösung nativ und uneingeschränkt auf macOS genutzt werden. Spark ist noch das Tüpfelchen auf dem i, das für die meisten medizinischen Fachrichtungen wie zum Beispiel der Kardiologie, Gynäkologie, Gastroenterologie und vielen mehr (insgesamt 33) fachspezifisches Zusatzvokabular bietet.  Unser Partner Voicepoint ist die Betreiberin der kompletten Lösung, die wir von DQ Solutions als «DQ Medical Dictation» anbieten. 


Welche Rolle spielt DQ Solutions in der Zusammenarbeit mit den Software-Anbietern?

Zum einen nimmt DQ Solutions die Rolle als Vertreiberin der Lösung ein. Dadurch bekommen unsere Kundinnen und Kunden aus dem Gesundheitswesen ein umfangreiches Gesamtpaket. Weiter bieten wir einen kompletten Service von der Testinstanz über die Installation bis hin zu Schulung und Support an. 

Mehr Informationen zu den Lösungen von DQ Solutions
gibt es in unserem Dienstleistungsangebot. 

Wie einfach ist es für medizinische Einrichtungen, eine Spracherkennungslösung zu implementieren? Und welche Unterstützung bietet ihr während der Implementierungsphase an?

Da es sich um einen Cloud-Dienst handelt, gestaltet sich die Implementation denkbar einfach. Nach einer Aktivierung im Hintergrund werden die Software Helium auf den Endgeräten installiert und ein paar Einstellungen vorgenommen. Damit ist die Lösung betriebsbereit. Während der Startphase schulen wir die User:innen und bieten, wenn immer benötigt, den Support an. 

 

Hast du konkrete Beispiele oder Erfolgsstorys, wie eure Kund:innen im medizinischen Bereich durch den Einsatz von Spracherkennungstechnologien ihre Effizienz steigern konnten?

Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Es wird von der Qualität der Spracherkennung geschwärmt, die Einfachheit geschätzt und die Effizienz gerühmt. 


Wie benutzerfreundlich sind eure Lösungen? Welche Schulungen oder Ressourcen stellt ihr den Nutzenden zur Verfügung?

Grundsätzlich ist die Nutzung sehr einfach und selbsterklärend. Um sich von Anfang an zurechtzufinden, bieten wir jeweils eine Schulung von ein- bis eineinhalb Stunden an, die hilft, um direkt loslegen zu können. 

Welche Entwicklungen und Verbesserungen siehst du in der Zukunft für Spracherkennungstechnologien im medizinischen Bereich?

Mit der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen werden auch Tools wie die Spracherkennung immer mehr Einzug erhalten. Was bereits sehr gut funktioniert, wird dadurch sicherlich noch besser und preislich noch attraktiver. 


Spracherkennung erfordert die Verarbeitung sensibler Daten. Wie stellt ihr sicher, dass die Daten eurer Kunden geschützt sind?

Gerade im Gesundheitswesen fordert der Datenschutz einen hohen Standard und hat immer oberste Priorität. Der Cloud-Dienst, der für das DQ Medical Dictation Angebot zum Einsatz kommt, wird in Schweizer Rechenzentren gehostet. Diese erfüllen die höchsten Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Schutz von sensiblen Daten. Dadurch verlassen die verarbeiteten Daten zu keinem Zeitpunkt die Schweiz und unterliegen dem schweizerischen Datenschutzgesetz. 


Gibt es abschliessend noch etwas, das alle über digitales Diktieren und Spracherkennung im medizinischen Bereich wissen sollten?

Lange Zeit waren Mac User nicht verwöhnt von der professionellen Spracherkennung von Nuance, da es die Software seit Jahren ausschliesslich für Windows gab. Mit dem Cloud-Ansatz und der Mac-Software Helium kann endlich vollumfänglich und kompromisslos auf den Mac gesetzt werden. Ein absoluter Gewinn für die IT im Gesundheitswesen. 

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