Schulung der Medienkompetenz bei
Kindern – Internet sinnvoll nutzen

04.10.2022 15:09 | Linda Schenker

Viele Stunden am Tag in digitalen Welten zu verbringen und sich darin zu verlieren, ist nicht gesund. Doch auf der anderen Seite bieten Apps und das Internet ein spannendes Informations- und Lernfeld. Durch die Schulung der Medienkompetenz können Kinder und Jugendliche eine gesunde Balance bei der Nutzung von Medien finden. Gemeinsam mit dem Verein Netpathie beschäftigen wir uns mit Fragen nach der angemessenen Verwendung digitaler Geräte, dem Erkennen von Chancen und dem Umgang mit übermässigem Medienkonsum.

Was der Begriff Medienkompetenz bedeutet

Der Begriff Medienkompetenz beinhaltet den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Ebenfalls dazu gehört das Wissen, wie die eigenen Bedürfnisse nach Information und Unterhaltung durch iPad und Co. gestillt werden können. Weiter bildet die kritische Beurteilung von Inhalten sowie des eigenen Medienkonsums einen wichtigen Teil davon.

Gerade für Schulen stellt die Vermittlung eines angemessenen Umgangs mit digitalen Medien heute eine zentrale Aufgabe dar. Diese ist äusserst vielschichtig, denn in fast allen Lebensbereichen begegnen wir zunehmend Computertechnologien. Kinder sollten also lernen, ihren Medienkonsum in der eigenen Lebenswelt, im Klassenzimmer sowie später im Beruf zu reflektieren und zu verstehen, wie sie die Geräte zu ihrem Nutzen einsetzen können.

Gefahren der übermässigen Mediennutzung für Kinder

Gefahren der übermässigen Mediennutzung kann bei Kindern zu gesundheitlichen Schäden führen.

Übermässige Mediennutzung kann gesundheitliche Probleme zur Folge haben. (Foto: DQ Solutions)

Bereits zahlreiche Studien untersuchten den Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen. Eine Übersicht dazu gibt der Beitrag sowie die Linksammlung des BAG (Bundesamt für Statistik). Unter anderem befindet sich eine Erhebung von Sucht Schweiz darunter, in der 11- bis 15-jährige Lernende befragt wurden. Deren Schlussfolgerung zeigt, dass die überzogen hohe Mediennutzung häufig mit ernst zu nehmenden Problemen einhergeht. Diese können sich wie folgt ausdrücken:

  • allgemeine Unzufriedenheit mit dem Leben
  • Unruhe, vor allem wenn ein Zugriff auf das Gerät unmöglich ist
  • gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen
  • Bewegungsmangel und Übergewicht
  • chronischen Schlafstörungen
  • Konsum ungesunder Lebensmittel (wie Energy-Drinks)
  • häufigerer Griff zu Suchtmitteln
  • erhöhte Stressanfälligkeit in der Schule

Betroffene Kinder oder Jugendliche finden oft selbst keine Auswege. Sie brauchen Unterstützung, um zu einem angemessenen Umgang mit digitalen Medien zu finden.

Wie Eltern und Lehrkräfte sich verhalten können

Für Eltern und Lehrpersonen ist es wichtig, die Anzeichen einer problematischen Nutzung von digitalen Medien zu erkennen. Ausserdem sollten Netzwerke, die von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, bekannt sein. In unserem Beitrag zum Thema, warum Social Media süchtig macht, erklären wir unter anderem die Funktionsweise von sozialen Netzwerken und geben Tipps zur Reaktion auf eine mögliche Sucht. Doch es gibt weiteres, was Erziehungsberechtigte machen können.

Medienkompetenz vorleben und Regeln etablieren

Kinder schauen sich den Medienkonsum der Eltern ab. Leben diese ein gesundes Verhalten vor, fällt es den Kindern viel leichter, selbst ebenfalls eine angemessene Medienkompetenz zu entwickeln. Es braucht also Selbstreflexion, Gespräche und Regeln in der Familie. Folgende Grundsätze können dabei helfen, einen guten Weg zu finden:

  • die Familienmitglieder stehen offline sowie online in Verbindung
  • das Interesse an Medien und Inhalten lädt zum Dialog ein
  • die digitale Welt dient der Familie und nicht andersherum
  • gesetzte Regeln werden immer wieder überprüft
  • alle Familienmitglieder sind sich der Gefahren des Internets bewusst

Im Idealfall wird innerhalb der Familie eine Offenheit geschaffen, die es zulässt, dass Eltern erfahren, wo sich ihre Kinder im Netz bewegen.

Apple Technik einsetzen zur Regulation des Medienkonsums

Um die Sicherheit von Kindern beim Surfen zu gewährleisten und die Mediennutzung zu beschränken, gibt es technische Hilfsmittel. Unser Beitrag zur Einstellung der Kindersicherung auf Apple Geräten zeigt, wie das geht. Dadurch können bestimmte Websites oder Inhalte gesperrt, die Bildschirmzeit begrenzt oder App-Käufe verhindert werden.

Wie der Verein Netpathie Medienkompetenz fördert

Zur Vermittlung von Medienkompetenz durch Lehrpersonen oder Eltern an Kinder gibt es viele Möglichkeiten.

Lehrkräfte und Eltern sind dafür verantwortlich, Medienkompetenz zu vermitteln. (Foto: DQ Solutions)

Der Nonprofit-Verein Netpathie entwickelt Dienstleistungen für Kinder und Jugendliche, Eltern sowie Lehrpersonen zur Förderung der Medienkompetenz, Online-Sicherheit, Resilienz und der digitalen Gesundheit. Dadurch wollen die Gründerinnen Petra Marty und Susanne Lüscher das Bewusstsein für die digitale Welt schaffen. Sie veranstalten Workshops, Projektwochen und Elternabende mit verschiedenen Themenschwerpunkten.

Zusammenarbeit von DQ Solutions mit Netpathie

Auch DQ Solutions liegen die Themen rund um die Gesundheit im Zusammenhang mit der Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen am Herzen. Deshalb veranstalten wir gemeinsam mit Netpathie regelmässig Kurse unter anderem Zum Thema “Die Chancen und Risiken von Social Media und wie Lehrpersonen sie aktiv einbinden können.” Darin geht es um den richtigen Umgang und die Integration von sozialen Netzwerken sowie den entsprechenden Plattformen im Schulunterricht. Gleichzeitig lernen Lehrpersonen und Eltern, den Zugang zu Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt zu behalten.

Breites Kursangebot von DQ Solutions

Neben den Kursen rund um Medienkompetenz können Lehrpersonen und Eltern in allen Bereichen im Umgang mit digitalen Medien dazulernen. Informiere dich zu den Details in der Kursübersicht. Über deine Anmeldung freuen wir uns.


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