Eine Reise in die Geschichte Kambodschas
und zum Projekt Smiling Gecko
26.02.2024 17:54 | Tom Rittmann
Gemeinsam mit Nadine Christinger bin ich, Tom Rittmann, nach Südostasien gereist. Unsere Zeit bei Smiling Gecko in Kambodscha hat tiefe Spuren in unseren Herzen hinterlassen. In einer Serie von Blogbeiträgen möchten wir euch mit auf die Reise nehmen – in ein Land voller Hoffnung und zu herzlichen Menschen, die trotz Elend und Leid, das Lächeln nie verlernt haben. Wir erzählen unsere Geschichte – mit einem besonderen Schwerpunkt auf die aussergewöhnliche Schule, die engagierten Lehrpersonen und die wunderbaren Kinder von Smiling Gecko.
Drei Facetten Kambodschas: Die stille auf dem Land, spirituelle Ruhe in Angkor Wat und das anpassungsfähige Leben in einer schwimmenden Schule auf dem Wasser. (Fotos: pexels & freepik)
Hintergründe zu Kambodscha – der Heimat von Smiling Gecko
Das Choeung Ek Genocidal Center in Nähe von Phnom Penh – eine Gedenkstätte für die Opfer des Genozids durch die Roten Khmer. (Foto: Tom Rittmann)
Um die Situation der Menschen in Kambodscha zu verstehen, drehen wir in diesem Beitrag das Rad der Zeit in die jüngste Vergangenheit und eines der dunkelsten Kapitel des Landes zurück – in eine Epoche tiefsten Leids, grösster Verzweiflung und unbeschreiblicher Grausamkeit.
Unter der Herrschaft der Roten Khmer
Von 1975 bis 1979 verloren unter dem Regime von Pol Pot, dem Anführer der „Roten Khmer“ zwei von acht Millionen Kambodschanerinnen und Kambodschanern ihr Leben. Die „Roten Khmer“ waren eine kommunistische Bewegung und während rund drei Jahre die Regierung Kambodschas. Ihr erklärtes Ziel war es, eine radikale Agrarkommunismus-Gesellschaft zu schaffen. Geld, Religionen, Privatbesitz und Klassenstrukturen sollten dabei aufgehoben werden.
Zwangsarbeit und Verfolgung von Akademikern
Nachdem sie 1975 die Macht übernommen hatten, zwangen sie die städtische Bevölkerung zur Arbeit auf dem Land. Angehörige ethnischer Minderheiten, Intellektuelle, Lehrerpersonen, Professoren, Ärzte und sogar Geistliche und Kinder – einfach alle Menschen, welche dem neuen Regime nicht treu ergeben waren oder verdächtig schienen, wurden auf grausamste Art und Weise erniedrigt, gefoltert und abgeschlachtet.
Kontrolle der Bevölkerung und Ende der Herrschaft
Schon das Tragen einer Brille reichte aus, um in eines der berüchtigten Gefängnisse wie dem S21 im Herzen Phnom Pens verschleppt zu werden. Die Eliminierung von Lehrpersonen und die Schliessung von Bildungseinrichtungen waren Teil eines breiteren Versuchs, die Kontrolle über die Bevölkerung zu straffen und abweichende Meinungen zu unterdrücken. Erst 1979 gelang der Sturz der Roten Khmer durch eine Invasion vietnamesischer Streitkräfte.
Langfristige Folgen der Unterdrückung
Als der Schrecken endlich nachliess, lag Kambodscha in Trümmern. Kinder spielten in den Schatten von Ruinen und auf Feldern, die von Landminen, den heimtückischen Hinterlassenschaften des Krieges, durchzogen waren. Die achtziger und neunziger Jahre brachten zwar einen Hauch von Frieden, doch die Wunden der Nation waren tief. Viele Kinder sahen sich gezwungen, die zerbrochenen Stücke ihrer Familien zusammenzuhalten, indem sie arbeiteten, statt zu lernen.
Die Plage von Krankheit und Mangel, besonders das Aufkommen des HIV-Virus, riss viele Familien auseinander. Es herrschten Umstände, die eine Generation von Waisen hinterliess, deren Träume und Hoffnungen wie Staub im Wind verwehten. Die Vernichtung der intellektuellen Elite und die Zerstörung des Bildungssystems hatten langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes. Der Standard an den Universitäten befand sich weit unter dem Durchschnitt und das Niveau der lokalen Schulen war atemberaubend schlecht. Es fehlte einer ganzen Generation an Wissen.
Erst mit dem Anbruch des neuen Jahrtausends zeichnete sich allmählich eine hoffnungsvollere Ära für Kambodscha ab. Bildung und Gesundheitsfürsorge wurden zunehmend zugänglicher, was Kindern erlaubte, erneut zu hoffen und zu träumen.
Von links nach rechts: Ein Blick in das ehemalige Gefängnis S21. Der Chankiri-Baum, auch bekannt als 'Killing Tree'. Heutige Idylle an diesem einst grausamen Ort. (Fotos: Tom Rittmann)
Das Gefängnis S21 und die Killing Fields
Auf der letzten Station unserer Reise durch Kambodscha besuchten wir das Gefängnis S21 in Phnom Penh. Die erschütternde Erkenntnis, dass hier vor weniger als 50 Jahren hunderte von Menschen gefesselt und gefoltert wurden, um dann ihr Leben auf den sogenannten Killing Fields, nur unweit der Hauptstadt, zu verlieren, berührt uns noch immer tief. Die stummen Wände dieses Ortes erzählen Geschichten von unermesslichem Leid, aber auch von der Unbeugsamkeit des menschlichen Geistes.
Unsere Reise geht noch weiter
Mit allem, was wir sahen und in Erfahrung brachten, lernten wir das Land ein Stück besser kennen. Dadurch gelang es uns, Brücken zu den Menschen und insbesondere zu den Kindern bei Smiling Gecko zu schlagen. Die Zusammenarbeit mit diesem Projekt bedeutet für uns bei DQ Solutions mehr als eine Partnerschaft. Sie gibt uns Inspiration und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, gemeinsam für eine bessere Zukunft zu arbeiten. In einer Reihe von weiteren Beiträgen berichten wir, was wir Hand in Hand mit Smiling Gecko veranlasst haben und was wir damit bewirken konnten.
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